Schlagwort: Tim Fehlbaum

EP32: Wie erzeugst Du den Sog der Bilder in „September 5“, Markus Förderer?

Neben dem Logo des Hinter der Kamera Podcasts, eine hellblaue, stilisierte Kamerablende mit sechs Lamellen in deren Zentrum ein Mikrofon-Piktogramm prangt, sehen wir das schwarz-weiße Porträt von DoP Markus Förderer, konzentriert indie Ferne blickend, das Okular einer Panavision-Kamera rechts von seinemm Gesicht. Darunter der Titel dieser Episode 32: Wie erzeugst Du den Sog der Bilder in "September 5", Markus Förderer?
Foto: privat
„September 5“: DoP Markus Förderer erzählt vom Sog der Bilder in dem Kammerspiel. (Foto: privat)

Der erste Gast im neuen Jahr ist DoP Markus Förderer! Markus verrät uns, wie das fesselnde Kammerspiel „September 5“ von Regisseur Tim Fehlbaum entstand. Markus erzählt, wie er Licht und Kamerabewegung einsetzte, um Unruhe ins Bild zu bringen, warum sich die Erzählung auf die Perspektive des ABC-Sports-News-Teams beschränkte und wieso das Team nahezu das komplette Archivmaterial nachdrehte. „September 5 – The Day The Terror Went Live“ ist seit dem 9. Januar 2025 im Kino.

„September 5 – The Day The Terror Went Live“ erzählt die tragischen Ereignisse des 5. September 1972, als während der Olympischen Spiele in München palästinensische Terroristen das israelische Olympiateam in ihre Gewalt bringen. Der Angriff und das tragische Versagen der deutschen Behörden bei der Befreiung stellen einen Einschnitt dar in der internationalen Bekämpfung des Terrorismus. Regisseur Tim Fehlbaum („Hell“) erzählt die Geschichte aus der Sicht des Sports-News-Teams des US-Senders ABC. DoP Markus Förderer kehrt zum dritten Mal an Fehlbaums Seite zurück.

Mit gerade mal 27 Drehtagen war die Produktion nicht üppig mit Zeit ausgestattet. Regisseur und Ko-Produzent Fehlbaum hatte mit seinem Team von BerghausWöbke Filmproduktion einen internationalen Cast zusammengestellt. Peter Sarsgaard spielt ABC-Sports-Chef Roone Arledge, John Magaro ist Geoff Mason, Leiter der Senderegie, Ben Chaplin verkörpert Marvin Bader, ABC-Manager, und die Rolle von Leonie Benesch ist Marianne Gebhardt, eine deutsche Übersetzerin. Der überwiegende Teil der Dreharbeiten fand in den Bavaria Studios in München statt. Szenenbildner Julian R. Wagner baute dort mit akribischer Liebe fürs Details den fensterlosen Container des ABC-Teams nach. 

PODCAST CROSSOVER

Wir sind nicht allein. Das wusste schon Fox Mulder. In dieser Episode begrüße ich erneut Editor Rainer Nigrelli vom „Credit to the Edit“-Podcast als Co-Moderator an meiner Seite. Rainer war bereits in der Jahresabschluss-Episode 2023 zu Gast sowie in einer der drei Sonderfolgen zu „How to sell drugs online (fast)“. In dieser Episode unterstützt mich Rainer in der Moderation. Wir löchern gemeinsam nicht nur hier im „Hinter der Kamera“-Podcast DoP Markus Förderer.

Zeitgleich mit dieser Episode erscheint drüben in der Episode 49 vom „Credit to the Edit“-Podcast ein Interview mit Filmeditor Hansjörg Weißbrich, der die Montage zu „September 5“ verantwortet. Hier durfte ich Rainer zur Seite springen und befrage mit ihm zusammen Hansjörg zum Filmschnitt – und in einem kurzen Intro auch Regisseur Tim Fehlbaum! Also direkt nach dem Anhören dieser Episode hinüber zu „Credit to the Edit“!


Rainer Nigrelli betreibt nicht nur mit Jan Henrik Pusch den Podcast „Credit to the Edit“ sondern ist auch höchstselbst Filmeditor. Seine Filmografie umfasst den im letzten Jahr erschienenen Kinofilm „Führer und Verführer“, die ebenfalls 2024 veröffentlichte Disney+-Serie „Pauline“ sowie „Kroymann“, „Merz gegen Merz“ und viele andere Serien und Kinofilme. Rainer wurde zweimal mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Bester Schnitt Fiktion ausgezeichnet, 2021 für die Netflix-Original-Serie „How to sell Drugs Online (fast)“ und 2023 für die Netflix-Serie „King of Stonks“.

HIER NEWSLETTER ABONNIEREN! (Falls das Formular nicht sichtbar ist.)


Markus Förderer im Netz

Wem Markus Förderer noch unbekannt war – schämt Euch! – der informiere sich doch auf seiner Homepage. Sein berufliches Profil findet ihr auf der Seite des Bundesverbands Kinemografie. In der Ausgabe 1-2.2025 vom Fachmagazin Film & TV Kamera ist außerdem ein Artikel über Markus und seine Bildgestaltung bei „September 5 – The Day The Terror Went Live“ erschienen. Viel Spaß beim Lesen!

Alle Episoden vom Podcast „Hinter der Kamera“ findet ihr bei Apple Podcasts , Spotify, Amazon Music – und überall, wo Ihr sonst Eure Podcasts herbekommt. Geht ins Kino – „September 5 – The Day The Terror Went Live“ läuft seit dem 9. Januar in den Lichtspielhäusern in Eurer Nähe! Und jetzt gute Unterhaltung mit „September 5 – The Day the Terror went live“, meinem Co-Moderator Rainer Nigrelli und unserem Gast DoP Markus Förderer!

EP09: Markus Förderer, DoP

Mein Gast im Podcast ist Markus Förderer, DoP (Foto: privat)

Ich begrüße diesmal am Podcast-Mikro Markus Förderer, DoP von „Hell“, „Independence Day: Die Wiederkehr“ und dem kommenden „Tides“. Markus verrät mir, wie es zur Zusammenarbeit mit Roland Emmerich kam und vergleicht das deutsche Filmsystem mit der US-Branche. Außerdem sprechen wir ausführlich über seine Kollaboration mit Regissuer Tim Fehlbaum bei „Hell“ und „Tides.

Markus Förderer wurde zigfach an Filmhochschulen abgelehnt. Heute gilt er als technisch und gestalterisch höchst versatiler DoP. Immerhin konnte er sich im US-Markt behaupten. Die Leidenschaft für Film hatte er schon immer, so bewarb er sich in seiner Heimat Baden-Württemberg logischerweise auch an der Filmakademie. Hier wurde er zunächst abgelehnt, weil er nicht genügend praktische Erfahrung vorweisen konnte.

In der Folge machte er weitere Praktika, ging nach München, wo er unter anderem auch bei ARRI Rental arbeitete. Schließlich klappte es dann doch an der Hochschule für Fernsehen und Film, wo er Regisseur Tim Fehlbaum traf, mit dem er dessen Abschlussfilm „Hell“ zusammen umsetzte. Hier zeigte sich Förderers Fähigkeit, sich bis ins Detail mit der technischen Umsetzung der Erzählung zu befassen. Er entwickelte für die dystopische Geschichte auf einer von der Sonne verbrannten Erde einen beeindruckenden Look mit gezielter Überbelichtung und dokumentarischem Kamerastil.

Hollywood mit Anfang 30

Nach Förderers Abschluss folgten die Kinoproduktionen „Puppe, Icke und der Dicke“ von Felix Stienz und „Finsterworld“ von Frauke Finsterwalder. Über die Aufführung von „Hell“ auf dem Filmfestival von Locarno lernte er Mike Cahill kennen, der ihm kurze Zeit später den Film „I, Origins“ anbot. Für den Film beschäftigte sich Förderer stark mit der Frage, wie er menschliche Augen natürlich beleuchten und aufnehmen kann. Außerdem inszenierte er für Cahill die – soweit ihm bekannte – erste Kopplung zweiter gegenläufiger Vertigo-Fahrten.

Im Jahr darauf holte Emmerich den DoP ans Set seines Indiefilms „Stonewall“. Für die fiktive Geschichte um die tatsächlichen Ereignisse in der Christopher Street und die Polizeigewalt gegen Homosexuelle im Juni 1969 ließ Emmerich den Straßenzug im Studio nachbauen mit riesigen Backdrops an den Seiten. Hier festige sich die Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen Regisseur und DoP, dass Emmerich dann Markus Förderer im Anschluss auch als Kameramann zu „Independence Day – Die Wiederkehr“ mitnahm. Wie genau der Kontakt zu Roland Emmerich anfangs zustande kam, wie Förderer den „Double Vertigo“-Shot plante und mit welchen Equipment er ihn in die Realität umsetzte – das hört ihr im Podcast!

Markus Förderer im Netz

Wer Markus im Netz nachforschen will, kann auf seiner Homepage beginnen. Sein berufliches Profil könnt ihr auf der Seite des Bundesverbands Kinemografie einsehen. Ein von mir verfasstes Porträt über Markus Leben und Arbeit könnt ihr in der aktuellen Ausgabe 5.2021 des Fachmagazins Film & TV Kamera nachlesen!

Diesen Podcast könnt ihr übrigens bei Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify abonnieren! Mehr dazu findet ihr hier! Aber jetzt gute Unterhaltung beim Podcast mit DoP Markus Förderer!