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Der Juni bringt meinen dritten Gast im Podcast: Kamerafrau Monika Plura, DoP bei vielen TV-Reihen, Dokus und für das Kino spricht über die Bildgestaltung in ihren Filmen. Die Kamerafrau verrät zudem Details über die Kollaboration mit ihrer Schwester, Regisseurin Martina Plura, wie sie mit engen Drehplänen umgeht und über unveröffentlichte Dokumentarfilme.
Monika Plura drehte Filme bevor viele ihrer Altersgenossen sich überhaupt mit Berufswahl auseinandersetzten. Mit elf Jahren begann sie mit ihrer Zwillingsschwester Martina Horrorfilme zu drehen. Mit der Zeit kamen mehr Genres dazu, Drama, Komödie und Stop Motion. Rund 70 Kurz- und Langfilme entstanden so bis zur Abizeit. Schon damals stand sie am liebsten hinter der Kamera.
Nach dem Abi also war klar, dass es für die beiden Pluratwins, wie sie sich selbst nennen, zum Film gehen muss. Bei einer Filmpremiere drückten sie Douglas Welbat, dem Produzenten von „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“ ihre Kurzfilme in die Hand. Es folgten erste Praktika an Film- und TV-Sets in Köln. Ab 2008 studierte sie in an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) in Hamburg Film, unter anderem bei Wim Wenders und Pepe Danquart. Schon hier übernahm sie neben ihren eigenen Projekten bei vielen Drehs ihrer Kommilitonen die Kamera.
Kollaboration
An das stark künstlerisch geprägte Studium ließ sie ab 2012 ein zweites an der Hamburg Media School folgen. Hier belegte sie den Studienschwerpunkt Bildgestaltung. Ihre Schwester Martina Plura studierte im gleichen Jahrgang Regie. Das Studium and er HMS ist eine zweijährige Tour de Force, an deren Ende Monika Plura aber auch keine Scheu mehr hatte, einen Licht-LKW zu befüllen. Auf die Beherrschung der Technik wird starker Wert gelegt. Die Kombination des künstlerischen Ausprobierens an der HfBK mit dem stark am Markt orientierten Studium an der HMS, war für Monika Plura perfekt. Beide Schwestern drehten an der HMS auch mit anderen Regisseur*innen und Kameraleuten, fanden aber zum Abschlussfilm wieder zusammen.
Kamera soll unterstützen
Der 24-Minüter „Da nicht für“ erzählt drei Geschichten von drei sehr unterschiedlichen Männern. Monika gab jeder Figur ihre eigene Bewegung, ihre eigene Bildsprache. Ihre Bildgestaltung, so Plura, falle am besten gar nicht auf, sondern unterstütze die Geschichte. Es folgt 2015 das gemeinsame Debüt der beiden Schwestern „Vorstadtrocker“, eine schwarzhumoriger TV-Film, der Monika vor allem wegen der unterschiedlichen Milieus reizte.
Zwischendrin macht sich Monika immer wieder Platz im Kalender für Herzensprojekte. So auch für den Dokumentarfilm „Serenade für Fanny“ unter der Regie ihrer HMS-Kommilitonin Monique Marmodeé. Doch sie freut sich auch immer wieder, mit ihrer Schwester Martina Plura als Regisseurin zu drehen. Der zweite Langfilm war die Komödie „13 Uhr Mittags“, durch deren Titel das berühmte Vorbild „High Noon“ schon hindurch schimmert.
Kino & TV
Mittlerweile verantwortete Monika Plura, DoP in vielen TV-Produktionen, auch Folgen für die Krimireihen „Soko München“ und „Letzte Spur Berlin“. In 2019 kamen auch abendfüllende Formate hinzu, wie die Folge „Aus dem Ruder“ der Reihe „Friesland“, die gerade im Frühjahr ausgestrahlt wurde. Die Ausstrahlung ihrer Arbeit an „Ella Schön“ wurde gerade von Mai auf den Herbst verschoben.
Aktuell läuft ein Kinoprojekt von Monika zum zweiten Mal im Kino an. „Zu weit weg“ heißt der Jugendfilm über zwei Jungen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verloren haben. Das Regiedebüt von Sarah Winkenstette war Mitte März angelaufen, aber durch die Coronakrise leider sehr kurz im Kino. Jetzt kommt der Film ab 2. Juli nochmal in deutsche Lichtspielhäuser. Auf der Homepage von „Zu weit weg“ gibt es eine Liste der Kinos, die ihn im Sommer zeigen. Für die Ausgabe 4.2020 des Fachmagazins Film & TV Kamera habe ich ausführlich mit Monika über ihre Arbeit an „Zu weit weg“ gesprochen.
Monika Plura im Netz
Schaut am besten auf der Homepage von Monika vorbei, um mehr über ihre Filme zu erfahren. Ihre Profile bei den Cinematographinnen und beim Bundesverband Kinematografie geben auch Aufschluss über ihre Einsatzgebiete – und bieten Kontaktmöglichkeiten für Euch, wenn Ihr mit ihr arbeiten wollt. Zu guter Letzt gibt es in der Ausgabe 7-8/2020 von Film & TV Kamera ein Porträt von mir über Monika Plura. Besorgt Euch das Heft und lest mal rein!
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Und jetzt gute Unterhaltung mit Kamerafrau Monika Plura!