Schlagwort: Camera Operator

EP29: Wie habt Ihr die Bildsprache von „Hagen – Im Tal der Nibelungen“ gestaltet, Philip Peschlow & Alex Kohn?

Neben dem Logo des Hinter der Kamera Podcasts, eine hellblaue, stilisierte Kamerablende mit sechs Lamellen in deren Zentrum ein Mikrofon-Piktogramm prangt, sehen wir das kontraststarke, schwarz-weiße Porträt von DoP Philipp Peschlow hinter dessen linker Schulter Camera Operator Alex Kohn steht, beide lächeln in die Kamera. Darunter der Titel dieser Episode 29: Wie habt ihr die Bildsprache von "Hagen – Im Tal der Nibelungen" gestaltet, Philip Peschlow & Alex Kohn?
Foto: privat
Bildsprache fürs Mittelalter: DoP Philip Peschlow und Camera Operator Alex Kohn gestalteten „Hagen – Im Tal der Nibelungen“. (Foto: privat)

Im Podcast begrüße ich diesmal DoP Philip Peschlow und Camera Operator Alex Kohn, verantwortlich für die Bildsprache vom Kinofilm „Hagen – Im Tal der Nibelungen“, seit dem 17. Oktober im Kino zu sehen. Ich unterhalte mich mit Philip und Alex darüber, wie sie bei Licht und Kamerabewegung an den emotionalen Gegensätzen der beiden Hauptfiguren Hagen und Siegfried orientierten.

Wer sich die Nibelungen-Sage für vorknöpft, sollte tunlichst ausgetretene Pfade vermeiden. Das war auch dem Regie-Duo Philip Stennert und Cyril Boss bewusst. 100 Jahre nach dem Fritz-Lang-Film „Die Nibelungen – Siegfried“ bringen sie eine andere Sichtweise auf den Konflikt ins Kino. Grundlage für „Hagen – Im Tal der Nibelungen“ ist der aus Hagens Perspektive erzählte Roman „Hagen von Tronje“ von Deutschlands Fantasy-Autor Nummer 1 Wolfgang Hohlbein.

Boss und Stennert holten dafür erneut DoP Philip Peschlow ins Boot, mit dem sie erstmals beim „Haus der Krokodile“ und zuletzt bei der zweiten Staffel von „Der Pass“ erfolgreich zusammen gearbeitet hatten. Philip holte als Camera Operator für den Dreh erneut Alexander Kohn an seine Seite. Auch für den Podcast lud er ihn ein, über die Kamerabewegung zu sprechen. Für mich war es sehr spannend mal diese Kombination an Kaeramleuten im Gespräch zu haben.

Arbeitsaufteilung

Am Set konzentrierte sich Philip darauf, neben der Lichtsetzung voll und ganz bei Regie und Schauspielern zu sein und den freiest möglichen Raum für diese zu erfinden – technisch und in ihrer Konzentration auf die Arbeit. Alex nahm in der Kameracrew eine zentrale, koordinierende Stellung ein. Die von Peschlow und den Regisseuren diskutierten Einstellungen sagte der DoP an, Kohn besprach dann mit Peschlow deren technische Umsetzung und delegierte die Aufgaben an die technischen Gewerke. Die Details dazu könnt Ihr dann im Podcast hören.

HIER NEWSLETTER ABONNIEREN! (Falls das Formular nicht sichtbar ist.)


Philip Peschlow & Alex Kohn im Netz im Netz

Mehr Informationen über das bisherige Werk von Philip Peschlow findet ihr auf seinem Profil in der IMDb oder bei seiner Agentur. Auch Alexander Kohn findet ihr im Netz, entweder auf seiner Homepage oder in der IMDb. „Hagen – Im Tal der Nibelungen“ findet ihr ab dem 17. Oktober 2024 in den Lichtspielhäusern.

Alle Episoden vom Podcast „Hinter der Kamera“ findet Ihr bei Apple Podcasts , Spotify, Amazon Music – und überall, wo Ihr sonst Eure Podcasts herbekommt. Fehlt ein Dienst? Schreibt es mir in die Kommentare! Aber jetzt erstmal viel Spaß mit DoP Philip Peschlow und Alex Kohn und unserem Gespräch über die Bildgestaltung von „Hagen – Im Tal der Nibelungen“.

Sonderfolge: Dan Laustsen, DoP

Spricht über die Bildgestaltung von „Nightmare Alley“: Dan Laustsen, DoP (Foto: WENN Rights Ltd./Alamy)

Ich freue mich! Dan Laustsen, DoP von „Nightmare Alley“ ist mein Gast in dieser Sonderfolge. Wir sprechen über sein neustes Werk für Regisseur Guillermo del Toro. Dan erzählt, wie er das Licht setzte, wie die Zusammenarbeit mit Guillermo ist und warum dieser bisher mit ihm nicht anamorphotisch gedreht hat. ENGLISH BELOW!

Dan Laustsen hat in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht nur das Kino Dänemarks geprägt, sondern auch das Europas und der Welt. Er studierte Ende der 1970er an der Danske Filmskole und arbeitete in den 1980ern unter anderem mit Regissuer Søren Kragh-Jacobsen zusammen. 1994 drehte er zusammen mit Regisseur Ole Bornedal der Thriller „Nightwatch“, der ihm internationale Aufmerksamkeit einbrachte. 1997 durfte er diesen nicht nur mit Bornedal in Hollywood remaken, er arbeitet auch das erste Mal mit Guillermo del Toro zusammen und war für die Bildgestaltung von „Mimic“ verantwortlich.

Laustsen konnte sich in den dann folgenden Jahren die Projekte aussuchen. Er drehte international „Pakt der Wolfe“, „Darkness Falls“ oder „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. In Dänemark hält er bis heute den Rekord der meisten Auszeichnungen des Danischen Filmpreises „Robert“ in der Kategorie „Beste Kamera“. Dan gewann nämlich fünf der begehrten Trophäen. Seit „Crimson Peak“ gestaltet Dan das Bild jedes del Toro Films. Für „The Shape of Water“ war er auch für den Academy Award nominiert.

Nützliche Links ab sofort im Newsletter

Auch über Dan Laustsen und seine beeindruckende Karriere habe ich ein paar weiter führende Infos gesammelt. Diese Linkssammlung findet ihr im Newsletter – als kleiner Anreiz zum Abonnieren. Keine Angst, kostet nix und ich melde nur zur Veröffentlichung der Episoden und falls wir in Zukunft auch auf die Bühne gehen. Also hier bitte jetzt anmelden:

https://kamerapodcast.de/NEWSLETTER/

Hinweis: Auch mit Dan konnte ich in diesen Zeiten nur über digitale Wege verbunden sein. Wobei ich ihn in Kopenhagen erwischte, also aus Hamburg auch einfach hätte rufen können. Ich bitte dennoch herzlich um Verständnis für die wahrnehmbaren Unterschiede in der Audioqualität.

Das Gespräch führte ich auf Englisch.

Nächster Gast? Podcast hören – und Instagram folgen

Diesen Podcast könnt ihr übrigens bei Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify abonnieren! Mehr dazu findet ihr hier!

Doch jetzt viel Spaß beim Podcast mit Dan Laustsen, DoP von „Nightmare Alley“!

Dear English Speaking Community,

If you found this podcast with DoP Dan Laustsen via Google or someone else and you thought *Oh damn, it’s German.‘ Do not worry anymore! Of course I spoke to Dan in English. So you are very welcome to join the community and listen to us chat about „Nightmare Alley“. I apologize in advance for my English stutter.

If you want to skip the German introduction, feel free to do so. You can fast forward to 06:22 and start right into the talk. Thank you for listening!

EP11: Klemens Becker, DoP

Diesmal begrüße ich im Podcast Klemens Becker, DoP (Foto: privat)

Ich begrüße in Episode 11 Klemens Becker, DoP von „Stowaway“ und Camera/Steadicam Operator bei „Braveheart“, „The Bourne Supremacy“ und „United 93“. Klemens berichtet im Podcast von seiner Arbeit mit DoP Oliver Wood für Paul Greengrass und wie der visuelle Impact der beiden Bourne-Fortsetzungen entwickelt wurde.

Klemens Becker weiß heute sehr genau, wann er die Kamera bewegt und wann nicht. Über 30 Jahre als Operator haben ihn viel über Bilddynamik gelehrt. Diese Erfahrung ist heute essentiell für seine Arbeit als DoP. Es mag viel am Monitor von Regisseur*innen und DoPs entscheiden werden. Am Ende geht es um die Intuition desjenigen, der die Kamera tatsächlich führt. Denn der ist mitten im Geschehen, mitten in der Handlung und spürt, was benötigt wird.

Nach dem Abitur wollte Klemens eigentlich Lehrer werden und studierte auch eine Weile an der Pädagogischen Hochschule. Durch Zufall kam er mit Studnetinnen der DFFB in Kontakt, wo er sich kurz darauf auch bewarb und ab 1978 auch studierte. Hier holte er seine Filmpraxis im Grundstudium nach, arbeitete viel nebenher und schloß schließlich mit dem Kameradiplom ab. Erstmals mit der Steadicam kam er Mitte der 1980er in Kontakt, ein paar Jahre und unzählige Übungsstunden später spezialisierte er sich ganz auf dieses Arbeitsgerät.

Mit „Bourne“ um die Welt

Nach „Die Sieger“ (1994) kam er an sein erstes internationales Set in Babelsberg „The Neverending Story 3“. Hier lernte Regisseur Peter Macdonald ihn schätzen und empfahl ihn ein Jahr später an den Blockbuster „Braveheart“. Von da an drehte Klemens viel international. Sein liebstes Projekt kam dann beinahe zufällig zustande. Eigentlich bewarb Klemens sich beim Kevin-Spacey-Projekt „Beyond the sea“. Da diese ihm nicht fest zusagen konnten, schaute er gegenüber im Prdouktionsbüro bei DoP Oliver Wood herein. Der konnte ihm noch am gleichen Tag den Operator-Job bei „The Bourne Supremacy“ anbieten.

Klemens griff zu und arbeitete von da an an mehreren Filmen mit Regisseur Paul Greengrass zusammen, darunter die beiden „Jason Bourne“-Fortsetzungen und der höchst intensive „United 93“ über das von Passagieren zum Absturz gebrachte, vierte Flugzeug der Anschläge vom 11. September 2001. Seit 2017 ist Klemens Becker ausschließlich als DoP unterwegs und stellt in diesem Juni seine aktuellen Film „Stowaway“ vor.

Klemens Becker im Netz

Ihr wollt mehr über Klemens wissen? Look no further. Über seine britische Agenturseite ist Klemens kontaktierbar, ebenso über Crew United. Ich habe außerdem ein Porträt über Klemens in der aktuellen Ausgabe 7-8.2021 des Fachmagazins Film & TV Kamera geschrieben. Viel Spaß beim Lesen!

Den Hinter-der-Kamera-Podcast könnt ihr übrigens bei Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify abonnieren! Mehr dazu findet ihr hier! Aber jetzt gute Unterhaltung beim Podcast mit DoP Klemens Becker!