Monat: April 2021

EP09: Markus Förderer, DoP

Mein Gast im Podcast ist Markus Förderer, DoP (Foto: privat)

Ich begrüße diesmal am Podcast-Mikro Markus Förderer, DoP von „Hell“, „Independence Day: Die Wiederkehr“ und dem kommenden „Tides“. Markus verrät mir, wie es zur Zusammenarbeit mit Roland Emmerich kam und vergleicht das deutsche Filmsystem mit der US-Branche. Außerdem sprechen wir ausführlich über seine Kollaboration mit Regissuer Tim Fehlbaum bei „Hell“ und „Tides.

Markus Förderer wurde zigfach an Filmhochschulen abgelehnt. Heute gilt er als technisch und gestalterisch höchst versatiler DoP. Immerhin konnte er sich im US-Markt behaupten. Die Leidenschaft für Film hatte er schon immer, so bewarb er sich in seiner Heimat Baden-Württemberg logischerweise auch an der Filmakademie. Hier wurde er zunächst abgelehnt, weil er nicht genügend praktische Erfahrung vorweisen konnte.

In der Folge machte er weitere Praktika, ging nach München, wo er unter anderem auch bei ARRI Rental arbeitete. Schließlich klappte es dann doch an der Hochschule für Fernsehen und Film, wo er Regisseur Tim Fehlbaum traf, mit dem er dessen Abschlussfilm „Hell“ zusammen umsetzte. Hier zeigte sich Förderers Fähigkeit, sich bis ins Detail mit der technischen Umsetzung der Erzählung zu befassen. Er entwickelte für die dystopische Geschichte auf einer von der Sonne verbrannten Erde einen beeindruckenden Look mit gezielter Überbelichtung und dokumentarischem Kamerastil.

Hollywood mit Anfang 30

Nach Förderers Abschluss folgten die Kinoproduktionen „Puppe, Icke und der Dicke“ von Felix Stienz und „Finsterworld“ von Frauke Finsterwalder. Über die Aufführung von „Hell“ auf dem Filmfestival von Locarno lernte er Mike Cahill kennen, der ihm kurze Zeit später den Film „I, Origins“ anbot. Für den Film beschäftigte sich Förderer stark mit der Frage, wie er menschliche Augen natürlich beleuchten und aufnehmen kann. Außerdem inszenierte er für Cahill die – soweit ihm bekannte – erste Kopplung zweiter gegenläufiger Vertigo-Fahrten.

Im Jahr darauf holte Emmerich den DoP ans Set seines Indiefilms „Stonewall“. Für die fiktive Geschichte um die tatsächlichen Ereignisse in der Christopher Street und die Polizeigewalt gegen Homosexuelle im Juni 1969 ließ Emmerich den Straßenzug im Studio nachbauen mit riesigen Backdrops an den Seiten. Hier festige sich die Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen Regisseur und DoP, dass Emmerich dann Markus Förderer im Anschluss auch als Kameramann zu „Independence Day – Die Wiederkehr“ mitnahm. Wie genau der Kontakt zu Roland Emmerich anfangs zustande kam, wie Förderer den „Double Vertigo“-Shot plante und mit welchen Equipment er ihn in die Realität umsetzte – das hört ihr im Podcast!

Markus Förderer im Netz

Wer Markus im Netz nachforschen will, kann auf seiner Homepage beginnen. Sein berufliches Profil könnt ihr auf der Seite des Bundesverbands Kinemografie einsehen. Ein von mir verfasstes Porträt über Markus Leben und Arbeit könnt ihr in der aktuellen Ausgabe 5.2021 des Fachmagazins Film & TV Kamera nachlesen!

Diesen Podcast könnt ihr übrigens bei Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify abonnieren! Mehr dazu findet ihr hier! Aber jetzt gute Unterhaltung beim Podcast mit DoP Markus Förderer!

Extramaterial: Drei Fragen an Sebastian Thümler, Editor

Porträt von Sebastian Thümler, Editor, der im Podcast interviewt wird.
Editor Sebastian Thümler steht auch im EXTRAMATERIAL Rede und Antwort. (Foto: privat)

Podcast-Gast Sebastian Thümler, Editor von „Chiko“ und „Nur Gott kann mich richten“ stellt sich meinen drei Fragen zu seinen Vorbildern, der eigenen Arbeit und seinen Lernprozessen. Außerdem verrät er, welches Drehbuch-Dramaturgiekonzept er für Editor*innen hilfreich findet.

Wie immer lasse ich meinen Gast nur mit einem langen Gespräch nicht davon kommen. Auch Sebastian Thümler hat im Hinter-der-Kamera-Gespräch meinen kurzen Fragebogen beantwortet. In über 50 Minuten sprechen wir über seine Auffassung von guter Schnittarbeit und warum es ihm schwerfällt diese beim ersten Angucken zu analysieren. Besonders spannend ist, was Sebastian über Dramaturgie denkt und warum Dramaturgie auch seine Schnittarbeit stark prägte.

Nützliche Links

Hier folgt für euch die handverlesene und mit Freunde von mir zusammengestellte Liste mit ein paar Zusatzinformationen zu Sebastian Thümler, Editor und dramaturgischer Berater. Das ist natürlich wie immer nur ein Anfang um sich mit den besprochenen Filmen auseinanderzusetzen und die angestoßenen Themen zu vertiefen.

Hinweis in eigener Sache: Auch das Gespräch mit Sebastian ist „remote“ entstanden und wurde über das Telefon an zwei unterschiedlichen Orten aufgezeichnet. Ich bitte um Verständnis für die teilweise unterschiedlichen Tonqualitäten.

Sebastian Thümler im Netz

Wer Editor Sebastian Thümler im Netz einen Besuch abstatten möchte, kann das auf seinem beruflichen Profil beim Bundesverband Filmschnitt tun und sich Einblick in seine Projekte auf seiner Homepage verschaffen. Ich habe über Sebastian ein Porträt geschrieben. In der Ausgabe 4.2021 des Fachmagazins Film & TV Kamera ist es erschienen.

Diesen Podcast könnt ihr bei Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify abonnieren. Mehr dazu findet ihr hier! Doch jetzt viel Spaß beim Podcastgespräch mit Editor Sebastian Thümler!